Vor gut 6 Jahren habe ich mich das erste Mal konkret mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt. Ich hatte mich damals gerade selbstständig gemacht und mich mit der Finanziellen Absicherung meiner Familie und der Nachfolgeregelung meiner Firma im Falle meines Todes bzw. Arbeitsunfähigkeit beschäftig. Unangenehme Themen für einen 30-jährigen, aber notwendig für jeden Unternehmer mit Weitblick.
Da ich eine Regelung für meine Firmen getroffen hatte, wie es nach meinem Ableben weiter gehen soll, kam ich auf die Idee meiner Familie auch noch weitere, wahrscheinlich schwere Fragen, abzunehmen. Patientenverfügung und Organspende.
Für meine Frau und mich war das Thema Organspende irgendwie selbstverständlich. Was soll ich denn noch mit den Organen, bin ja eh nicht mehr da!
Als Unternehmer unterstütze ich gern soziale und caritative Einrichtungen. Mit einer Organspende unterstütze ich bis zu 7 Menschen direkt und unzählige Familienangehörige und Freunde und zwar mit einem der wertvollsten Dinge, die ein Mensch besitzt, seinem Leben.
Mittlerweile bin ich 36 Jahre alt und seit 6 Jahren selbstständig. Vor gut 4 Jahren habe ich eine weitere Firma zugekauft. Der alte Inhaber war schwer krank und benötigte eine Organspende. Aufgrund seiner Krankheit konnte er seine Firma nicht mehr weiterführen. Es gab auch keine Nachfolgeregelung und hätte diese Firma nicht zum damaligen Zeitpunkt eine gute Ergänzung zu unserem Geschäft abgegeben wäre die Firma heute wahrscheinlich geschlossen.
Für mich war es eine Chance und eine Bestätigung zu gleich. Die geschäftliche Chance, das Geschäftsfeld zu erweitern und die persönliche Bestätigung, dass ich mit allen Vorsorgen, die ich als 30-jähriger getroffen habe, richtig lag. Aber viel mehr noch das eine Organspende Leben rettet und im übertragenden Sinn auch das der Angehörigen und für die der Empfänger verantwortlich ist.
Vincent Sander
WJ-Lippe
Landesvorstand WJ NRW – Ressort Unternehmertum